Tschüß, Foursquare und Swarm!
Digitales Aufräumen: Tschüß, Foursquare und Swarm!

Wenn man als Digitaldozentin arbeitet, probiert man ja viele Dinge einfach mal aus. Ich bin zwar kein early adopter, sondern lasse erst einmal die anderen ihre Erfahrungen machen, bevor ich mich mich dazu entscheide, eine Plattform zu testen oder nicht. Aber trotzdem sammelt sich so über die Zeit eine ganze Menge an Profilen im Internet an. Natürlich kann man diese auch verwaisen lassen, also zur Karteileiche werden. Allerdings räumt man ja auch vielen dieser Profilen Rechte ein – beispielsweise das Recht, Einblick in Facebook zu bekommen oder Kontakte auszulesen oder was auch immer.

Es ist jedem selbst überlassen, wie er mit diesen Profilen umgeht. Ich habe mich dazu entschlossen, digital aufzuräumen, also auf dem Computer und dem Smartphone Ordnung zu schaffen. So, wie ich das auch in meiner Wohnung mache: Einmal im Jahr wird jedes Zimmer entrümpelt. Und ich bin immer wieder überrascht, wie sich in zwölf Monaten so viele Dinge ansammeln können, die ich eigentlich nicht benötige. Ich werfe dann viel weg, anderes verkaufe ich bei Ebay, über Kleinanzeigenportale oder auf dem Flohmarkt. Und ich stelle immer wieder fest, dass diese Regel gilt: Was du ein Jahr nicht in der Hand hattest, wirst du nicht vermissen.

So ist es in Digitalien doch auch: Eine App, ein Portal, das ich ein Jahr nicht benutzt habe … werde ich wahrscheinlich auch in Zukunft nicht mehr benutzen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Vielleicht hat sich das Angebot anders entwickelt, als ich erwartet hatte, vielleicht habe ich mich anders entwickelt. Vielleicht bekomme ich nicht den Nutzen, den ich erhoffte. Fakt ist auf jeden Fall, dass meine Daten irgendwo hinterlegt sind, und ich dort nicht mehr wirklich präsent bin. Und das finde ich doof. Digitales Aufräumen ist also angesagt.

Digitales Aufräumen: Wie alles anfing

Angefangen hat das alles übrigens mit Stayfriends. Ich bin ziemlich sicher, dass ich schon vor vielen Jahren mein Konto dort gelöscht hatte. Und trotzdem bekam ich plötzlich wieder Post von dieser Plattform. Also habe ich sehr bewusst mein Konto (wieder) gelöscht. Und dabei dachte ich, es wäre sinnvoll, mal mit Bedacht weitere Profile zu löschen. Ich bin ziemlich überrascht, wie lang die Liste der gelöschten Anbieter schon ist – und ich vermisse keinen einzigen:

  • Aboutpixel
  • Blogfoster
  • Clippings.me
  • Flipagram
  • Foursquare & Swarm
  • Linkilike
  • Muck Rack
  • Narrative Uploader
  • PictureCollage Maker
  • Pressfolio.com
  • Slideshare
  • Piqd (Juni 2017)
  • Flickr (Juli 2017)
  • meinBildkalender.de (Juli 2017)
  • Groupon (Sommer 2017)
  • Facebook Business Page für Wirtschaft verstehen (Oktober 2017)
  • Tumblr (Januar 2018)
  • Photocase (Januar 2018)
  • Shorthand (Januar 2022)

Außerdem bin ich gespannt, ob ich trotz der Profillöschungen vielleicht irgendwann doch wieder Post von diesen Anbietern bekomme. Das ist auch der Grund, warum ich diesen Blogbeitrag schreibe: So kann ich nicht vergessen, welche Profile ich bereits gelöscht habe. Wobei mir natürlich klar ist, dass das noch lange nicht heißt, dass die bereits entstandenen Daten zu meiner Person auch tatsächlich gelöscht werden. Eher das Gegenteil wird bei einigen Anbietern der Fall sein.

Zusätzlich habe ich übrigens 30 Kontakte aus meinem Adressbuch im Handy gelöscht. Manche Namen haben mir überhaupt nichts gesagt, zu anderen habe ich schon ewig keinen Kontakt mehr. Auch einige URLs habe ich löschen lassen, die ich gesichert hatte, denn alles hat seine Zeit: bildstatttext.de gibt es nicht mehr, mainz2memphis auch nicht mehr, projektusambaraveilchen.de habe ich gelöscht, dasnetzundich.de ebenfalls. Derzeit migriere ich noch essenisttoll.de in opjueck.de – dann wird auch diese URL gelöscht werden. Außerdem habe ich zwei Yahoo-Groups gelöscht, die seit Jahren nicht mehr genutzt wurden, habe mich bei einer dritten ausgetragen und den Admin bei einer Facebook-Gruppe jemandem übertragen, der näher dran ist. Und: Ich habe mein Konto als eBook-Autor bei Amazon gelöscht, weil der steuerliche Aufwand nicht mehr zu den Einnahmen passte. Warum sollte man diesen digitalen Ballast aufbewahren?

Was ich noch vorhabe

Ich bin aber noch nicht am Ende meines digitalen Aufräumens angekommen: Ich möchte noch mein Xing- und mein LinkedIn-Konto ausmisten. Und weitere Apps aussortieren, die ich nicht mehr brauche. Auf der Kippe steht bei mir auch Tumblr, das ich nur noch automatisch füttere. Und Google+. Dort habe ich neulich einen Kommentar zu einem Beitrag bekommen, das hat mich richtig überrascht, scheint mir das soziale Netzwerk doch sonst nicht besonders lebhaft zu sein. Und meine eBooks bei Amazon will durchstöbern und löschen.

Habt Ihr in letzter Zeit auch digital aufgeräumt? Was habt Ihr gelöscht?

Digitales Aufräumen
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Ein Kommentar zu „Digitales Aufräumen

  • Mai 21, 2017 um 3:34 pm Uhr
    Permalink

    Ich habe vor ein paar Wochen meine Accouints bei Xing, Linkedin und Stayfriends gelöscht, weil sie mir rein gar nichts gebracht haben. Wo ich noch überall angemeldet bin, merke ich jedes Jahr, wenn ich 50+ automatische Glückwunschemails erhalte. Zumeist lösche ich aber nur die Accounts, die mich mit Werbeemails nerven.

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