Kipepeo Beach
Kipepeo Beach


Diego ist der Neffe meines Kisuahili-Lehrers, und für ihn hatte ich ein Blackberry dabei. Eigentlich wollte er gestern hier vorbeikommen, doch er war weit weg von Dar, und mit der Fähre hätte es ihn zu viel Zeit gekostet, vorbeizukommen. Also hatten wir uns für heute verabredet, und es hat geklappt. Was Ramesh, mein Lehrer, mir nicht gesagt hatte, war, dass Diego auch in der Medienindustrie arbeitet und ebenfalls Freiberufler ist.

Diego erzählt:“Das hat gestern nicht geklappt, sorry. Ich habe Bühnen aufgebaut, weil wir diese Woche den Kilimanjaro Music Award haben, der tansanische Grammy sozusagen. Ich habe bis 2 Uhr heute Nacht gearbeitet und war heute Morgen wieder dort. Früher war ich fest-angestellt, ich musste um 6 Uhr morgens beginnen im Büro einer Medienproduktionsfirma, und oft musste ich dazu um 3 nachts aufstehen. Doch sie zahlten mir nur einen Bruchteil von dem, was ich bekommen sollte, und auch keine Überstunden. Irgendwann beschloss ich, zu kündigen. Jetzt arbeite ich hauptsächlich bei Dokumentarfilmen mit, kümmere mich darum, die Drehplätze zu organisieren und ähnliches. Nächste Woche fahren wir in Richtung der Usambaraberge, um im Auftrag der Regierung in einer Goldmine zu drehen. Ich lebe in Daressalam, habe aber mit meiner Freundin eine Wohnung in Bagamayo, das ist bei Tanga. Daressalam ist nicht gefährlicher als andere Großstädte, aber es ist hektisch, sehr hektisch. Dabei ist der Rest des Landes eigentlich eher gemächlich.“

Um Tansania näher zu kommen, bin ich heute am Strand entlang gegangen bis zu einem Mangroven-Wald. Auf dem Weg dahin kam ich an Fischern vorbei, an einer Schule, an Schiffsbauern und an einem Zelt des Roten Kreuzes. Ich habe nicht herausgefunden, was sie dort machten. Ansonsten hat hier und heute noch oberste Priorität, mit den anderen Ehrenamtlichen zusammenzukommen, sich auszutauschen, ein Team zu bilden. Außerdem sind unsere Arbeitserlaubnisse angekommen, so dass wir ab Dienstag unsere eigentlichen Jobs machen können. Morgen fahren wir früh nach Tanga, und ich werde leider kein WLAN mehr haben.

Eingewöhnungsphase in Tansania
Markiert in:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.

Entdecke mehr von Bettina Blaß

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen