Bilder einsetzen
Bilder einsetzen

Man kann von der Firma mit dem angebissenen Apfel als Erkennungszeichen halten, was möchte. Fest steht, dass es neben der firmeneigenen Software iBooks Author bisher kein Konkurrenzprodukt gibt, mit dem man genau so schnell und einfach multimediale eBooks machen könnte.

eBook – mehr als nur Text

Jeder fünfte Deutsche liest elektronische Bücher, so genannte eBooks. Das ist das Ergebnis des Hightech-Verbandes Bitkom aus einer Umfrage im Oktober. Dazu benötigt man einen eBook-Reader wie den Amazon Kindle – oder eine entsprechende App auf dem Tablet oder dem Smartphone. Während viele Geräte in Anlehnung an Bücher, die auf Papier gedruckt wurden, nur schwarze Schrift auf hellem Hintergrund darstellen, können andere mehr: Sie spielen multimediale Produkte aus, lassen den Autor also Texte mit Fotos, Audio und Bewegtbild verbinden. Auch die ersten Fotobücher werden so den eBook-Lesern schon zum Anschauen geboten.

Zwar können die Amazon Tablets und Apps auch schon Multimedia darstellen. Aber wer Multimedia für Amazon herstellen will, muss programmieren können. Anders bei Apple: Die firmeneigene Software macht es leicht, Text mit Video, Foto und Audio zu verbinden. Apples Software produziert aber nur für die hauseigenen Geräte. Und eine Software, die geräteunabhängig multmediale eBooks schnell und einfach erstellen lässt, gibt es noch nicht.

eBooks für Apple = US-amerikanische Steuernummer notwendig

Allerdings ist der bürokratische Aufwand bei Apple ein anderer, wenn man ein eBook verkaufen möchte. Denn dann benötigt man eine US-amerikanische Steuernummer. Schon bei der Vorstellung daran geben viele auf, die es gerne versuchen würden. Dabei ist es gar nicht so schwierig, wie man zunächst denken sollte: Man liest sich im Internet eine der vielen Anleitungen durch, lädt sich das passende Formular herunter, füllt es aus, faxt es in die USA – und wenn man alles richtig gemacht hat, kommt nach einigen Wochen ein Brief mit der so genannten EIN. Dann benötigt man noch etwas Zeit und gute Nerven, um sich einmalig bei den Apple-Programmen als „Producer“ anzumelden. Schließlich beginnt der kreative Prozess.

So macht Ihr digitale Fotobücher mit iBooks Author

Die Software iBooks Author läuft auf Macs und ist kostenlos. Ist sie installiert, legt man ein neues Projekt an. Dabei hat man die Wahl zwischen unterschiedlichen Vorlagen, auch Templates genannt. Im App Store gibt es noch weitere Templates – einige sind kostenlos, für andere bezahlt man. Man wählt eine Vorlage aus, und fügt die eigenen Bilder und Texte hinzu, beziehungsweise ändert die Vorlage so ab, wie man sie gerne hätte.

Template für eBooks
Template für eBooks

Im gezeigten Beispiel, Template „Kochbuch“, gibt es beispielsweise Kapitel in den Farben Grün, Orange, Braun oder Blau, es gibt Seitenvorlagen mit einseitigen Bildern oder mit einem doppelseitigen Bild oben. Zusätzlich lassen sich die Vorlagen individualisieren, und zwar beispielsweise über den Punkt „Widgets“ in der Menüleiste. Widgets sind kleine Hilfsprogramme. Mit ihnen kann man zum Beispiel interaktive Bilder einfügen oder Videos und Bildergalerien. Das Endprodukt hat oft mit der Vorlage nicht mehr viel zu tun. Je mehr man die gebotenen Möglichkeiten nutzt, desto eher hat man am Ende also kein Produkt von der Stange, sondern ein sehr individuelles Ergebnis.

Digitale Fotobücher bei Apple veröffentlichen

Wer in der Menüführung auf „Vorschau“ klickt, kann sich das eBook schon auf dem Mac in der App iBooks anzeigen lassen, oder auf dem iPad, wenn er dieses angeschlossen hat. Wichtig dabei: Die App iBooks muss geöffnet sein. Auf dem iPad lässt sich dann herausfinden, wie das Buch hochkant oder quer aussieht. Außerdem lässt sich in der Vorschau testen, ob die eingefügten Widgets funktionieren oder beispielsweise Links, die ins Internet führen.

Aus Kochbuch Fotobuch machen
Aus Kochbuch Fotobuch machen

Im nächsten Schritt geht es darum, das eBook zu veröffentlichen. Wer sein Produkt verschenken möchte, benötigt keine US-amerikanische Steuernummer. Für ihn wird der Veröffentlichungsvorgang deutlich schneller und einfacher zu erledigen sein. Achtung: Ein Konto, mit dem ein Buch verschenkt wird, kann später nicht dazu genutzt werden, Bücher zu verkaufen. Für diesen Zweck muss man dann ein zweites Konto anlegen. Und ein eBook, das man von Anfang an verschenkt, kann man nicht plötzlich kostenpflichtig anbieten. Ist die Entscheidung gefallen, ob man das Buch gegen Geld oder gratis anbieten möchte, klickt man in der Menüleiste oben „Veröffentlichen“. Man folgt dann den Schritten und ist plötzlich in einer anderen Software, die iTunesProducer heißt. Auf dem Weg dorthin wird unter anderem automatisch eine Lesprobe gemacht, die sich interessierte Leser später auf ihr Endgerät schicken lassen können. So kaufen sie nicht die Katze im Sack, sondern erhalten einen ersten Eindruck davon, was das Buch bietet.

iTunesProducer ist eine graue Eingabemaske, die den Nutzer zu Beginn zur Verzweiflung bringen kann, obwohl er hier eigentlich nur Felder ausfüllen muss. Gefragt wird beispielsweise nach einer ISBN-Nummer. Im Selbstversuch hat sich aber gezeigt, dass die Software die gekaufte ISBN-Nummer nicht akzeptierte. Das mag bei anderen Produzenten anders sein. Ich habe schließlich auf die ISBN-Nummer verzichtet. Damit verzichtet man allerdings auch darauf, im Verzeichnis lieferbarer Bücher aufgelistet zu werden.

Digitale Fotobücher: iTunes Producer richtig nutzen/h2>
Bei der Auswahl „Buch“ oder „Textbuch“ sollte man Buch wählen. „Textbuch“ ist im US-Amerikanischen eine ganz spezielle Gattung. Es gibt übrigens auch eine Fehlermeldung, bei der die Software fordert, „Book“ oder „Textbook“ zu wählen, obwohl bereits eine Auswahl stattgefunden hat. Die Apple Service-Mitarbeiter empfehlen für diesen Fall, die Betriebssprache des Macs auf „Englisch“ zu setzen. In der Regel reicht es jedoch, einmal „Textbuch“ auszuwählen, und dann auf „Buch“ zurückzugehen. In der ersten Maske müssen außerdem die Sprache eingegeben werden, der Titel, Autor, Impressum und Veröffentlichungsdatum sowie eine Beschreibung des eBooks. Aktualisiert man das eBook zu einem späteren Zeitpunkt, gibt es ein weiteres Fenster, in dem man einträgt, was in der neuen Version anders ist.

Produzenten müssen außerdem die Folien Kategorien, Autoren und Rechte & Preisgestaltung ausfüllen. Dann kommt der Punkt „Medien“. Hier sollte die Software bereits automatisch etwas hinterlegt haben. Das Coverbild zieht sich iTunesProducer ebenfalls automatisch aus iBooks Author. Im nächsten Schritt kann man Vorschaubilder einbinden. Sie macht man beispielsweise am iPad, indem man dort einen Screenshot macht. Dazu klickt man den Einschalteknopf zeitglich mit dem Navigationsknopf auf dem Rahmen. Der Screenshot liegt dann im Ordner Fotos. Von dort kann er über den Fotostream oder per iMessage oder E-Mail auf den Mac geschickt und bei iTunesProducer eingebunden werden.

Die letzten Schritte, bis die digitalen Fotobücher veröffentlicht sind

In der Rubrik „Auslieferung“ wird das eBook überprüft, bevor es zu Apple hochgeladen wird. Wer beim Ausfüllen der Maske Fehler gemacht hat, wird hier darauf hingewiesen. Ist die Überprüfung bestanden, klickt man auf die Schaltfläche „Ausliefern“, und das eBook wird ins Netz geladen. Je nach Internetverbindung und Datenmenge kann das lange dauern. Ist es geschafft, erscheint ein grüner Haken auf dem Bildschirm. Dann ist es Zeit, die Software erneut zu wechseln. Denn verwaltet werden die eBooks über iTunesConnect.

Dort gibt es einen Punkt „Manage Your Books“. Hier sieht der eBook-Autor den Status seines Buches. Ist beim Hochladen alles gut gelaufen, erscheint das eBook hier. Wenn der Status auf „gelb“ steht, wird es noch vom Apple-Team überprüft. Die Apple-Mitarbeiter machen keine Grammatik- oder Rechtschreibeüberprüfung. Sie achten aber darauf, dass das Layout korrekt ist und in allen Formaten funktioniert. Und sie überprüfen, ob Namen, die mit Apple in Verbindung stehen, korrekt geschrieben werden. Stimmt etwas nicht mit dem eBook, bekommt der Autor ein Ticket. Dieses Ticket kommt allerdings nicht per Mail, sondern ist nur über iTunesConnect aufrufbar. Das heißt, man sollte nach der Auslieferung dort täglich vorbeischauen. Die Apple-Mitarbeiter benötigen allerdings einige Tage, um ein Produkt zu prüfen. Ist ein neues Ticket abrufbar, wird dies mit einem roten Kreis und einer Zahl darin angezeigt. Das Problem bei den Tickets: Sie sind nicht immer verständlich. Um einen angezeigten Fehler auszumerzen, benötigt man also möglicherweise ein bisschen Zeit. Man behebt den Fehler in iBooks Author und lädt das eBook dann erneut ins Netz. Irgendwann hat man es dann geschafft: Der Status des Buchs wechselt von gelb auf grün, das eBook ist über den iBookstore erhältlich.

Die Werbetrommel für das digitale Fotobuch rühren

Dann ist es an der Zeit, dafür die Werbetrommel zu rühren. Das geht beispielsweise über die sozialen Netzwerke, aber auch, indem man in der Autosignatur der E-Mail darauf aufmerksam macht. Nach einigen Tagen oder Wochen lohnt es sich auch einmal, einen Blick in „Sales & Trends“ auf iTunesConnect zu werfen. Dort wird angezeigt, wie viele Bücher an welchem Tag verkauft wurden. Es gibt auch eine iTunesConnect App für iPad und iPhone. Sie zeigt die Verkäufe der vergangenen 26 Wochen an. Gab es Verkäufe, schickt Apple am Monatsende eine Abrechnungsmail. Ausgezahlt werden Honorare jedoch erst ab 20 Euro.

Das fertige eBook kann man übrigens auch als PDF exportieren und ausdrucken. Allerdings gehen dabei natürlich die multimedialen Elemente verloren. Ein Video lässt sich dann nicht mehr abspielen, die Bildergalerie zeigt nur noch ein großes und unter Umständen einige kleine Bilder. Freunden und Verwandten kann man die iBooks-Datei auch per Mail schicken. Sie müssen allerdings ein Gerät haben, das die Datei öffnen kann, also beispielsweise ein iPad. Und: Je mehr Multimedia in der Datei ist, desto größer wird sie. Je größer sie ist, desto schwieriger wird es, sie per Mail zu versenden.

Digitale Fotobücher für Apple-Geräte gestalten
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