Natürlich habe ich gesehen, dass es von der Bundesregierung ein Stipendium Neustart Kultur gibt. Ganz zu Beginn, als die VG Wort und der DJV darauf aufmerksam machten, hatte ich mich einmal kurz damit auseinandergesetzt. Aber dann passte mir zunächst die Zeit nicht: Oktober bis Januar als Hauptleistungszeit. Wo wir doch endlich mal wieder in Urlaub wollten – nachdem mein Mann endlich die Probezeit nach dem coronabedingten Jobwechsel überstanden haben würde. Und überhaupt: klar hatte mich die Pandemie auch wirtschaftlich getroffen. Aber andere Kolleg*innen deutlich mehr. Vielleicht, so dachte ich, sei das Stipendium also gar nicht für mich gedacht.
Steuerpflichtiges Einkommen, gemeldete Einkünfte – Neustart Kultur adé?
Doch je näher der Abgabeschluss für eine Projektidee für Neustart Kultur rückte, desto häufiger kam Post vom DJV und DJV-NRW. Ich schloss daraus, dass sich vielleicht noch nicht viele Kolleg*innen beworben hatte. Und ja, tatsächlich schlummerte in meinem Kopf eine kleine Idee, die ganz vielleicht und unter Umständen förderwürdig sein könnte. Also habe ich mich drei Tage vor dem eigentlichen Abgabeschluss doch nochmal mit den Bedingungen auseinandergesetzt. Zugegeben: Am liebsten hätte ich nach zehn Minuten wieder aufgehört:
- Mein zu versteuerndes Einkommen 2021 – kannte ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht. Denn ich hatte meine Steuererklärung noch nicht abgegeben. Dafür ist in diesem Jahr schließlich bis November Zeit. Merke: Das zu versteuernde Einkommen ist nicht identisch mit dem Umsatz, sondern immer niedriger.
- In diesem Fall könne man den 2019er Steuerbescheid einreichen. Darauf sind mein Mann und ich aber zusammenveranlagt. Würde das ein Problem werden? Und wie wird bei der gemeinsamen Summe ausgerechnet, wie hoch wessen Anteil war?
- Dann der Nachweis, dass ich KSK-versichert bin – mit den entsprechenden gemeldeten Einkünften. Was, wenn diese eventuell doch etwas höher wären als die, die ich gemeldet hatte?
Aber: ich habe mich durchgebissen, die nötigen Unterlagen hochgeladen – soweit ich sie hatte – mein Projekt beschrieben, und unglaublicherweise ein Stipendium bekommen. Zugegeben: Bei einem Volumen von 15 Millionen Euro ist es eigentlich nicht so schwierig, eines der vielen, vielen Stipendien zu bekommen. Aber man muss es eben erst einmal versuchen.
Tipp: Der Bewerbungsschluss ist verschoben worden. Falls du also eine Idee hast, kannst du dich unter Umständen noch bewerben!
Jetzt freue ich mich sehr, dass ich mein Projekt umsetzen darf. Soviel sei schon einmal verraten: Es wird ein Buch werden. Ich habe bereits den Verlag meiner Wahl kontaktiert und ihm das Exposé geschickt . Außerdem habe ich schon zu einer Quelle Kontakt aufgenommen, die mich ein wenig unterstützen wird. In den kommenden Wochen werde ich Euch weiter berichten, wie sich das Projekt entwickelt.
Oh, das ist ja toll – viel Erfolg beim konzipieren und schreiben!
Vielen Dank!