Produkte aus Digitalien: In die Offline-Welt gebrachte Erinnerungen gibt's gegen eine Spende, die mindestens die Produktionskosten decken muss.
Produkte aus Digitalien: In die Offline-Welt gebrachte Erinnerungen gibt’s gegen eine Spende, die mindestens die Produktionskosten decken muss.

Endlich ist es soweit! Heute Morgen habe ich die Schlüssel fürs Saisongeschäft in der Körnerstraße bekommen. Dort zieht jetzt für zwei Monate das Projekt Digitalien ein. Die ersten Dinge sind schon dort: Eine Mehrfachsteckdose beispielsweise. Warnung der Vermieterin: „Das ist ein Altbau. Kann schonmal sein, dass die Sicherung rausfliegt, wenn zuviele Geräte angeschlossen sind.“ Außerdem habe ich einige Produkte nach Digitalien gebracht, die Erinnerungen aus der Digital- in die Offline-Welt übertragen. Während ich die Sachen ins Fenster stellte, blieben die ersten Passanten stehen und schauten neugierig. Das ist für mich eine ganz neue Erfahrung – ich auf der anderen Seite des Fensters.

"Fotoprodukte sind was Individuelles"
„Fotoprodukte sind was Individuelles“

Aber: Mein erster Tag im Projekt Digitalien startete mit Hindernissen: Es war bitterkalt in dem Altbau mit den hohen Decken und das Wlan funktionierte nicht. Natürlich nicht. Alles andere wäre ein Wunder gewesen. Gut zwei Stunden dauerte es, bis ich von der Vermieterin ein neues Wlan zugewiesen bekam. Zwei Stunden, in denen ich wieder einmal bemerkte, wie extrem abhängig ich mit meiner Arbeit vom Internet bin. Ich konnte nahezu nichts machen. Darum habe ich die Zeit genutzt und den Tapeziertisch, der während der Projekt Digitalien-Zeit mein Schreibtisch ist, an die andere Raum-Seite geräumt. So saß ich immerhin mit dem Rücken an der Heizung, was aber leider nicht viel half: Ich war durchgefroren.

Meine erste Spende im Projekt Digitalien

Trotzdem habe ich zumindest einen Teil der Arbeit dort gemacht – und meinen Bildschirm per Beamer auf die Wand übertragen. Ich muss mir noch etwas einfallen lassen, damit ich dort eine Art Bildschirm habe, denn die Wand ist nicht weiß. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass immer wieder Passanten vor meinem kleinen Ladenfenster beziehungsweise vor der Tür stehen blieben. Die meisten gingen eilig weiter, wenn sie mich sahen.

Kurz vor Mittag Besuch: Kollege Timo Stoppacher hatte in der Nähe zu tun und schaute kurz rein. Wie nett! Gegen 14 Uhr, mir war sehr kalt und ich packte gerade mein Täschchen, kam Jeanette E. ins Projekt Digitalien:

„Ich habe gerade diese wunderschöne Tasse im Fenster gesehen. Die verkaufen Sie aber nicht, oder?“

Nein, sage ich, ich verkaufe Sie nicht. Sie können aber die Produktionskosten plus einen Betrag spenden, den die Tasse Ihnen wert ist – und dann dürfen Sie sie mitnehmen. Gesagt getan. Die Tasse ist für ihren Mann, der immer viel in Berlin unterwegs ist, aber mit dem Herzen so an Köln hängt.

„Ich schenke ihm darum gerne etwas mit Köln-Bezug. Und diese Fotoprodukte finde ich viel schöner, weil sie was Persönliches haben und individuell sind“.

Ich sehe, da hat jemand den Grundgedanken vom Projekt Digitalien voll verstanden. Und freue mich über meine erste Spende!

Über das Projekt Digitalien wird gesprochen

Übrigens hat der Kollege Benjamin O’Daniel über mich und das Projekt Digitalien in seinem Blog berichtet. Darauf gab es bei Twitter einige Retweets und Favorisierungen. Außerdem bekam ich aufgrund des Textes zwei Kontaktanfragen bei Xing. Mit der einen Dame habe ich mich zu einem Mittagessen Mitte März verabredet. Das sind genau die Auswirkungen, die ich mir von meinem Projekt erhoffe. Prima Beginn also.

Startschuss fürs Projekt Digitalien: Abhängig vom Internet
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