Ich lebe die digitale Transformation, lerne ich auf der Frankfurter Buchmesse. Dort unterhielten sich unter anderem Vertreter von Langenscheidt, Droemer Knaur und anderen Unternehmen darüber, wie Räume und Unternehmensstrukturen die Arbeit und die Kooperationen mit den Kunden verändern. Ein Fazit: Es ist völlig egal, wo und wann gearbeitet wird, Hauptsache, das Ergebnis stimmt.
Vertrauensarbeitszeit und Vertrauensarbeitsräume bei @MicrosoftDE – wie weit sind davon noch viele Unternehmen entfernt. Meine Kunden haben sich in der Zwischenzeit daran gewöhnt, dass viele meiner Texte im Zug entstehen. #FBM18 #digitaleTransformation
— Bettina Blass (@kuechenzuruf) 11. Oktober 2018
Geräteübergreifend arbeiten durch die Cloud ist auch Teil der digitalen Transformation
Genau das ist schon lange mein Credo, und im Jahr 2018 sogar verstärkt: Rund 9000 Euro habe ich in diesem Jahr verdient, während ich Zug gefahren und geflogen bin oder in Hotellobbies gesessen habe. Manche Texte habe ich auf dem Laptop begonnen und am Desktop beendet. Oder am Desktop begonnen und mit dem iPad beendet. Denn für mich ist Reisezeit gleich Arbeitszeit – auch an Wochenenden. Das geht auch gar nicht anders: Wenn ich viel unterwegs bin, sei es auf Blogger- oder Pressereisen für mein Reise- und Genussblog oder um Seminare zu geben, ist das Zeit, die mir am Schreibtisch fehlt.
Digitale Transformation heißt auch, digitaler (Arbeits-)Nomade zu sein
Also mache ich an den manchmal nur sehr wenigen Tagen pro Woche im Büro nur noch die Arbeiten, die ortsgebunden sind. Alles andere nehme ich mit in den Zug oder den Flieger. Da ich dort einen Tisch habe, oft Steckdosen und im ICE und manchen Fliegern auch W-LAN, kann ich dort hervorragend arbeiten. Zumindest wenn ich Kopfhörer dabei habe, um die teils unsinnigen Unterhaltungen um mich herum auszublenden.
Vertrauen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer ist bei der digitalen Transformation wichtig
Ich gebe zu, dass ich das am Anfang meinen Kund*innenen gegenüber ein wenig verheimlicht habe. Es war mir unangenehm. Ich dachte, sie fänden möglicherweise, dass ich ihnen nicht ausreichend Zeit widme, wenn ich eben mal zwischen zwei Bahnhöfen ihre Aufträge abarbeite. Da ich aber in diesem Jahr einige Kund*innen habe, mit denen ich engen Kontakt habe, ließ sich das gar nicht lange verheimlichen. Ich meine, zu Beginn eine kurze Skepsis wahrgenommen zu haben, wenn ich erzählte, dass ich Texte während des Reisens schreibe. Doch in der Zwischenzeit ist es ihnen egal, wo meine Artikel entstehen, weil sie wissen, dass sie nicht weniger sorgfältig geschrieben sind, wenn sie früh morgens oder spät abends im Zug, im Flugzeug oder im Hotelzimmer entstehen.
Digitale Transformation: Videokonferenzen sind längst kein Alltag
Was allerdings noch nicht so richtig klappt, ist die digitale Transformation bei den Kund*innen selbst. Wie oft werde ich gefragt, ob ich zu einer Konferenz in eine andere Stadt kommen könnte. Ich weise dann immer darauf hin, dass FaceTime oder Skype eine tolle Alternative für eine Videokonferenz sind, die mir Zeit und Kund*innen Geld spart. Doch erstaunlicherweise wollen meine Kund*innen davon sehr oft nichts wissen. Möglicherweise gilt auch hier: Steter Tropfen höhlt den Stein.
Übrigens ist dieser Text am iPad auf der Frankfurter Buchmesse entstanden, während des Vortrags zum Thema „Digitale Transformation bei der Arbeit“, ganz einfach, weil mich die Diskussion auf der Bühne dazu inspiriert hat.
Als Journalistin halte ich mich an den Pressekodex des Presserats. Ich war als Journalistin/Bloggerin bei der Frankfurter Buchmesse akkreditiert und habe somit keinen Eintritt bezahlt. Die Zug- und Verpflegungskosten habe ich aber natürlich selbst getragen.
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