Die Schule in Milingano
Die Schule in Milingano

Bethany Taylor aus Ipswich, England, wird in Yamba nur Bee genannt. Sie ist 20 Jahre alt, mit der Schule fertig, aber noch nicht im richtigen Job gelandet. Sie war 2011 fünfeinhalb Monate als Englischlehrerin in Yamba, und hat beschlossen, zurückzukommen. Ihr Ziel ist es, im gemeinnützigen Sektor in England zu arbeiten, doch es sei nicht einfach, dort hineinzukommen, sagt sie. Und sie möchte gar nicht erst damit beginnen, Tee für die Abteilung zu kochen. Bee hofft, den Einstieg ins Berufsleben über ihre Praxiseinsätze bei Village Africa zu schaffen.

Karen Nivala ist aus Australien, Sprachtherapeutin mit dem Fokus auf behinderten Kindern, 26 Jahre alt und bereits das dritte Mal als Englischlehrerin in Yamba. Wenn sie zurück in Australien ist, will auch sie für eine Nichtregierungsorganisation oder in der Entwicklungshilfe arbeiten. Ich habe mich bei meinem Einsatz als ehrenamtliche Reporterin bei der britischen Nicht-Regierungsorganisation Village Africa mit den beiden Frauen unterhalten.

Bee, Karen, warum seid Ihr in Yamba?
Bee: Ich habe mich das erste Mal hier so wohl gefühlt. Die Menschen hier sind glücklich und sehr freundlich. Freundschaften basieren in Yamba nicht auf materiellen Werten, das hat mir so gut gefallen, dass ich zurückgekommen bin.
Karen: Ich fühle mich hier als Teil der Gesellschaft, und ich finde es schwierig, nicht hier zu sein. Es gibt so viel zu tun in Yamba, und darum bin ich wieder hier.

Sind drei Monate wirklich ausreichend, um etwas zu verändern? Und ist es für die Kinder nicht schwierig, wenn ihre Bezugspersonen häufig wechseln?
Bee: Man kann in drei Monaten eine ganze Menge erreichen und Prozesse anstoßen.
Karen: Sobald die Arbeit der Lehrer auf mehr Schultern verteilt wird, wird der Unterricht besser. Und dann sind drei Monate eine lange Zeit. Außerdem erkennen die Kinder uns wieder, das ist wunderbar.


Village Africa sammelt Geld für Schultische

Was sagen die tansanischen Lehrer dazu, dass Ihr hier seid?
Bee: Sie sagen, sie sind sehr froh darüber. Sie sind auch sehr tolerant und neugierig. In Tansania wird streng unterrichtet, Disziplin ist den Lehrern hier wichtig. Wir sind anders, und das interessiert sie.

Inwiefern profitiert Ihr selbst von Eurer ehrenamtlichen Arbeit?
Bee: Ich habe mich schon in Großbritannien ehrenamtlich betätigt, wollte aber immer nach Afrika. Ich finde, man lernt bei der Arbeit hier eine Menge über sich selbst. Ich muss beispielsweise noch ein bisschen erwachsener werden. Außerdem muss ich hier mit Situationen fertig werden, in die ich Zuhause niemals käme.
Karen: Ich wollte immer ehrenamtlich arbeiten, und hier kann ich das tun. Yamba verändert einen Menschen, und ich habe hier viel über Freundschaft und Großzügigkeit gelernt.

Zwischen 1996 und 2001 sind zwischen ein und sechs Schüler pro Jahr an die weiterführende Schule nach Milingano gewechselt. 2006 begann Village Africa mit seiner Arbeit. 2007 gingen 14 Schüler nach Milingano, 2011 18, 2007 waren es sogar 29. Für Village Africa sind außer Bee und Karen derzeit als Lehrer noch Emily, 30, aus Engalnd, Kathrin, 43, aus England und Roland, 30, aus Deutschland im Einsatz.

Tansania: Gespräch mit zwei ehrenamtlichen Lehrern in Yamba
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