In Yamba gibt es einen Kindergarten und die Klassen 1 bis 7. Jede Klasse hat ein eigenes Zimmer, nur der Kindergarten und die beiden ersten Klassen teilen sich einen der dunklen Räume mit den Holzbänken und der großen schwarzen Tafel zeitversetzt. Die Schüler tragen alle blaue Hosen oder einen blauen Rock, ein ehemals weißes Hemd oder eine weiße Bluse, und fast alle einen dunkelblauen Strickpullover. Die Pullover haben ehemalige Ehrenamtliche zusammen mit der Dorfbevölkerung gestrickt, weil es in Yamba oft unter 20 Grad hat. Jeden Morgen wird die Schuluniform genau unter die Lupe genommen, und die Kinder sind aufgefordert, Löcher oder Risse zu Hause zu stopfen.
Ein Tagesmarsch für den Monatslohn
Die Lehrer unterrichten in Kisambaa, der Sprache des in den Usambarabergen lebenden Stammes der Sambaa. Aber auch die Landessprachen Kisuaheli und Englisch werden unterrichtet. Speziell beim Englischunterricht helfen in Yamba, Milingano und Kweulasi Ehrenamtliche mit. Derzeit ist ein Englischlehrer aus Deutschland hier, drei aus England und eine Lehrerin aus Australien. Ihr Job ist mühsam: Die Kinder kommen manchmal zur Schule, oft jedoch nicht, weil sie zuhause helfen müssen, Wasser oder Brennstoff zu sammeln. Taxifahrer Henry aus Daressalam erinnert sich beim Thema Bildung an diese Geschichte: „Ich durfte zur Schule gehen, aber nur, wenn ich auf dem Rückweg mitbrachte, was gerade benötigt wurde: Holz, Wasser oder Einkäufe. Das war ein gutes Training, denn wir haben als Kinder früh gelernt, Dinge auf dem Kopf zu transportieren. Das stärkt die Hals und Rückenmuskulatur.“
Karen Nivala aus Brisbane, Australien, hatte an einem Montag zehn Kinder in der Klasse, am Dienstag waren jedoch 15 da. „Das heißt, ich musste den Stoff nochmals von Vorne mit den Kindern durchnehmen“, seufzt sie. Manchmal ist es jedoch auch der Lehrer, der fehlt. Denn um ihr Gehalt zu bekommen, müssen sie nach Lushoto gehen, und das ist einen Tagesmarsch entfernt.
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