Wer sonntags mit dem Schiff von Köln nach Linz am Rhein fährt, möchte sich kaum Gedanken darüber machen, wie das hübsche Örtchen sein mag, wenn keine Touristen da sind. Denn spielt das Wetter mit, walzen sie sich durch die engen Gassen der Altstadt, sitzen in Cafés und Restaurants, die Welt scheint schön. Wer jedoch mit offenen Augen durch die Fußgängerzone geht, sieht Leerstand – überall: Das Fachwerkhaus, das auf einen Käufer wartet. Erst beim zweiten Hinsehen fällt auch auf, wie viele Fensterscheiben schon Sprünge haben oder ganz fehlen. Der Pralinenladen, in dem eine Sektflasche die Geschichte einer Feier zur Schließung des Geschäfts erzählt. Die Geschäftsräume hinter der gebogenen Glasscheibe mit dem schönen Holzrahmen, die auf einen neuen Mieter warten.
Leerstand in Linz
Leerstand in der Innenstadt ist häufig ein Zeichen dafür, dass ein Ort vom demographischen Wandel getroffen ist. Viele Städte kaschieren ihn in der Zwischenzeit ganz gut. Einbeck in Niedersachsen ist ein Beispiel dafür, wie man leere Schaufenster mit Leben füllt.
Auch in Linz am Rhein weist der Leerstand in diese Richtung, wie wegweiser-kommune.de, eine Seite der Bertelsmann-Stiftung, zeigt: Die Bevölkerung soll dort bis 2030 um 7,9 Prozent abnehmen. Das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz sieht für die Verbandsgemeinde Linz am Rhein ebenfalls ein Minus.
Schaut man sich die Entwicklung der Altersstruktur an, so wird auch hier deutlich, dass es dem Ort an Nachwuchs fehlt. Laut Prognose nimmt nur der Anteil derer zu, die 65 Jahre und älter sind. Kein Wunder, dass sich der Seniorenbeirat mit Blick auf die Landtagswahl 2016 dafür einsetzt, mehr Barrierefreiheit im öffentlichen Raum zu schaffen. Auch die Gesundheitsversorgung sowie den öffentlichen Nahverkehr will man verbessern. Hier gibt es ein gutes Beispiel aus der Uckermark, wo Personenbusse auch zur Warenbeförderung eingesetzt werden.
Auf der Internetseite der Stadt heißt es übrigens
Linz ist eine Stadt, die aus der Vergangenheit kommend, die Gegenwart nutzt, um sich für die Zukunft zu rüsten. Kindergärten und Schulen, Haus-, Fachärzte und ein Krankenhaus, eine Polizeistation, eine gute Verkehrsanbindung über Straße, Bahn und Fähre, gute Einkaufsmöglichkeiten, moderne Sportstätten und ein neues Baugebiet bieten Perspektiven für jung und alt.
Drücken wir die Daumen, dass es so bleibt. Im neuen Baugebiet Roniger Hof sind allerdings noch sehr viele Parzellen frei.
Ich bin erfreut, dass alle Vorhersagen nicht eingetroffen sind. Die Bevölkerung wächst stetig, Stadt Linz aktuell 6500 Einw. VG Linz 19600 Einw. Im Neubaugebiet sind alle Bauplätze verbaut worden.
Das Bemühen von Stadt und Werbegemeinschaft um das Beleben der Innenstadt ist enorm, Handel, Gewerbe und Dienstleistung ist vom Burgplatz bis zum Halborn angesiedelt. Über ISEK, Smart City und Digitalisierung wird vieles vorangetrieben, Stadtmobiliar, Natur nahe Stadt, Bepflanzung und viele Veranstaltung bieten dem Besucher einiges.
Co-Working Space, Kunstangebote, Freibad sind weitere Pluspunkte. Gerne informiere ich Sie ausführlich um unsere gemeinsamen Bemühungen und vielleicht bietet die Stadt Linz neuen Stoff für eine Reportage.