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Screenshot: Ich hab geträumt, er ruft mich an
Screenshot: Ich hab geträumt, er ruft mich an

Eigentlich nichts weiter als wieder eines dieser albernen Frauenbücher, wo die Protagonistin durch die Großstadt irrt und auf der Suche nach dem Prinzen immerzu Frösche küssen muss. Aber: Autorin Katharina von der Leyen ist Journalistin und schreibt für Amica & Co. Und so ist auch die Hauptdarstellerin – aha! – eine Journalistin und schreibt für diverse Frauenmagazine. Das macht das Buch amüsant, denn die Autorin beschreibt die beruflichen Probleme und Problemchen ihrer Protagonistin sehr realitätsnah. Kleine Kostprobe:

„Mit Nana war ich schon befreundet, als wir noch alles glaubten, was in Frauenzeitschriften stand. Mittlerweile arbeiteten wir selber für diese Zeitschriften und dachten uns faszinierende Themen aus wie „60 sensationelle Haar-Ideen, 100 traumhafte Plätzchen-Rezepte, 5 neue Strategien für mehr Glück, 11 romantische Deko-Ideen für Garten und Balkon, 13 Designer-Pudding-Konzepte, 6 neue und extrem gehaltvolle Schokoladendesserts, 147 lustvolle Diät-Vorschläge“ und wussten, dass sie von Leuten wie uns geschrieben wurden, Journalisten, die am Ende des Tages genauso ahnungs- und richtungslos waren wie der Rest der Welt – mit dem einzigen Unterschied, dass sie es niemals zugeben würden und außerdem Geld dafür bekamen.“

ISBN: 3-499-23676-1, 7,90 Euro. (Werbelink zu Amazon)

P.S.: Dieses Beispiel ließe sich auch wundervoll auf Finanz-Journalisten anwenden: Warum wohl knechten sie noch in Redaktionen – anstatt eine Villa irgendwo in der Karibik zu haben, mit eigenem Hubschrauberlandeplatz und so? Sie können Aktienkurse genau so wenig vorhersehen wie Bankberater und alle anderen Menschen, und müssen darum hart dafür arbeiten … Und ob das auch der Grund ist, warum so viele Karriere & Management-Journalisten es nicht weiter bringen als auf die unterste Redaktionshierarchie-Ebene? Weil wir alle in erster Linie Menschen, und in zweiter Linie nur graue Theoretiker sind?

(Dies ist einer der wenigen Blogposts, die ich aus meinem alten Blog Küchenzuruf dank der Wayback Maschine retten konnte)

Ahnungslose Journalisten: „Ich hab‘ geträumt, er ruft mich an“

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