Kennt Ihr das? Ihr installiert eine App. Dann funktioniert sie nicht richtig. Ihr vergesst sie, irgendwann löscht Ihr sie wieder. Das passiert mir so oft. Und so war es auch mit der App der Stadt Köln. Bis mir Timo Stoppacher neulich erzählte, dass er damit wilden Müll in den Straßen regelmäßig meldet – und oh Wunder! Dieser sogar kurze Zeit später beseitigt ist.
Daraufhin habe ich mir die App also auch wieder installiert – aber erfreulich wenig Müll in der darauffolgenden Zeit in den Straßen gesehen. Bis ich vergangene Woche einen Abendspaziergang durchs Veedel gemacht habe. Schon nach wenigen Schritten kam ich zu der Brücke, die über die Autobahn Richtung Herkulesberg führt. Darunter: Ein alter Fahrradrahmen, kiloweise Prospekte, neben den Müll- und Altkleidercontainern aufgeplatzte Müllsäcke mit irgendwas drin. Und schließlich auch noch Steinplatten. Und nur wenige Meter weiter, auf einer Fußgängerbrücke, Fahrradrahmen mit Speichen, ein Wahlplakat einer eher rechtsgerichteten Partei, ein Heißwassergerät und ein defekter Koffer. So sehr ich mich darüber ärgere, dass manche Menschen einfach ihren Müll auf die Straße stellen, so sehr habe ich mich gefreut, diese App ausprobieren zu können.
Wie funktioniert die App?
Ich gebe zu, dass ich die Möglichkeit, Müll zu melden, etwas unbequem finde. Man muss nämlich schon ein bisschen Zeit dafür aufwenden:
- Foto machen
- Standort auf Karte auswählen (lassen)
- Kurze Beschreibung, was dort ist
- Einige persönliche Daten eingeben
- Absenden
Aber das lohnt sich, denn vermutlich wollen die meisten Kölner lieber in einer sauberen Stadt wohnen. Und die App der Stadt Köln ist immerhin ein kurzer Draht, um relativ schnell Abhilfe zu finden. Ich zumindest hatte schnell die automatische Antwort, dass man sich kümmere. Online konnte ich den Status der Meldung verfolgen – und nach nur einem Tag beziehungsweise wenigen Tagen war der Müll tatsächlich weg. Das finde ich hervorragend.
Was man der Stadt Köln mit der App noch alles melden kann
Mit der App kann man übrigens noch viel mehr melden:
- Defekte Ampeln
- Graffiti
- verstopfte Gullys
- Straßenbaustellen
- und noch einiges mehr
Was mir persönlich fehlt, ist eine Rubrik „Sonstiges“. Denn beim Laufen rund um und auf dem Herkulesberg am Wochenende habe ich gleich an drei ziemlich versteckten Orten Fahrräder von Mobike gesehen. Die findet dort doch niemals wieder jemand. Wie dumm sind die Benutzer*innen eigentlich, sie dort abzustellen? Was haben sie davon? Sie nehmen anderen Nutzer*innen die Bewegungsmittel und verschandeln die Umwelt. Aber gut: Die Räder müssen weg. Ich finde nicht, dass die Stadt Köln dafür zuständig ist. Aber: Sie könnte den entsprechenden Unternehmen weiterleiten, wo ich diese Räder gefunden habe.
Ach so: Die App ist übrigens auch sinnvoll, um Adressen nachzuschlagen, Termine zu vereinbaren, die Wartezeit in Kundenzentren der Stadt und den KfZ-Zulassungsstellen nachzuschauen oder sich schlau zu machen, wo man bei der Stadt Köln mit welchem Anliegen richtig ist. Und: Wenn Ihr wollt, könnt Ihr die App individualisieren. Ein Klick links oben aufs Menü öffnet „Meine Themen“ – da hat Ihr dann die Auswahl über die Dinge, die Ihr im Startmenü künftig sehen wollt.