Technik für die Live-Berichterstattung
Technik für die Live-Berichterstattung

„Könntest du dir vorstellen, den Abend live socialmedia-mäßig abzubilden?“ lautete eine Anfrage Ende September. Ich habe sofort freudstrahlend zugesagt! Schließlich ahnte ich, dass „socialmedia-mäßig“ mir alle Freiheiten lassen würde, mit Apps und Software zu experimentieren, die sonst in meinem Arbeitsalltag in der Praxis eher selten zum Einsatz kommen.

Live-Berichte online – mehr als Text und Bild

Und genau so war es auch: Natürlich sollten mein geschätzter Kollege Timo Stoppacher und ich twittern und bloggen. Klar, das ist Standard. Der Kunde wünschte sich außerdem ein Storify. Sonst war es uns überlassen, was wir aus dem Abend machen würden. Für mich war es eine Frage der Ehre: Ich wollte die Chance nutzen, um möglichst viele Kanäle zu bedienen, die derzeit relevant sind. Schließlich habe ich selten die Möglichkeit, die vielen innovativen Dinge, die ich meinen Studenten ans Herz lege, in einem wirklich sinnvollen Rahmen zu testen. Mein Arbeitsalltag sieht nämlich nur Print- und Onlineartikel vor, sowie Vorträge und Moderationen. Dabei geht gerade Online so viel mehr, wenn man denn möchte.

Zwei Geräte sind für Live-Berichte bequemer

Auch darum habe ich #hbbt14, den Bloggertag im Haus Busch, zu großen Teilen mit dem Handy bedient. Schließlich bin ich überzeugt davon, dass mobile reporting für Onlinejournalisten immer wichtiger wird. Ich hatte trotzdem zwei Laptops vor mir stehen: Das eine nutzte ich, um mit Timo gemeinsam live zu bloggen. Auf dem anderen war ich in Storyteller eingeloggt, um parallel an einer Zusammenfassung mit der neuen Software für multimediales Erzählen zu arbeiten. Beides wäre natürlich auch auf einem Gerät gegangen, so konnte ich aber bei beiden Programmen besser den Überblick behalten. Das ist wichtig für Live-Berichte online.

Mein Handy habe ich benutzt, um einige Fotos zu machen, die ich dann mit der App Flipagram zu einer kurzen Slideshow verbunden habe. Flipagram ist super, weil es eine Slideshow direkt auf die richtige Vine- beziehungsweise Instagramvideolänge bringt. Das mit einer Schnittsoftware am Laptop zu machen, würde viel unnötige Zeit kosten. Vom Handy aus habe ich dann natürlich auch Instagram-Kamera bedient, bei Vine gab es leider ein nicht zu lösendes Anmeldeproblem. Zusätzlich habe ich Jamsnap einige Male eingesetzt, eine App, die ein Foto und einen kurzen O-Ton verknüpft. Mit dem Handy habe ich auch ein Steller gebastelt, ein digitales Hochglanzmagazin, das die schönsten Bilder mit wenig Text zusammenfasst.

Nicht auf dem Handy, dafür auf dem Tablet, habe ich mit Timeline 3D am nächsten Tag noch eine nette Zeitleiste gemacht. Mein Fazit: Ich hatte lange nicht so viel Spaß bei der Arbeit und wünsche mir, dass meine Wirtschaftskunden künftig etwas innovativere Darstellungsformen bei mir einkaufen. Dann könnte ich solche Dinge öfter machen. Da aber ganz speziell dieses Ressort sich nicht besonders durch neue Darstellungsformen auszeichnet, bleibt mir nur zu hoffen, dass Timo und ich künftig häufiger für diese Art der Live-Berichterstattung gebucht werden. Denn was gibt es Besseres, als wenn aus Arbeit das reinste Vergnügen wird?

#hbbt14 – der schönste Auftrag des Jahres
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