Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wie „Schlamassel im Weltall“ auf meinen Schreibtisch gekommen ist. Aber da liegt es.

WTF? Ich starre auf das Buch, das mir der Bastei Lübbe Verlag unverlangt zugeschickt hat. Wesen im All, alle mit eckigen Köpfen, eines ist ein Schwein. Der Titel: Schlamassel im Weltall (Werbe-Link zu Amazon). Der Autor: Paluten. Laut beigelegtem Waschzettel einer der meistgeklickten YouTuber aus Deutschland. Ich kenne ihn nicht. Das ist jetzt nicht so verwunderlich: YouTube ist keine Plattform, auf der ich mich wohlfühle.

Einführung in Palutens Weltall

Natürlich bin ich neugierig, und schaue, was Patrick Mayer, so sein echter Name, seinen 3,68 Millionen Abonnenten so bietet. Ich stelle schnell fest: ich bin definitiv nicht die Zielgruppe. Für mich ist alles zu laut, zu schnell, zu bunt. Aber das macht ja nichts. Wahrscheinlich würde er alles fürchterlich langweilig finden, was ich so mache. Das Schöne an unserer Gesellschaft ist ja, dass sie vielfältig ist. Es gibt so viele Parallelwelten – ich habe beispielsweise keine Ahnung davon, wie es ist, mit Kindern zu leben. Oder was Autofahrer*innen eigentlich beschäftigt. Und von Gaming, Minecraft und Paluten habe ich eben auch keine Ahnung. Dementsprechend sind Dorfd, Professor Ente oder Evil für mich völlig neue Charaktere – und das macht es mir nicht leicht, in das Buch hineinzukommen.

Zu Beginn bin ich so genervt von der komplett fremden Welt, dass ich es einfach weglegen möchte – insbesondere weil sich mir immer weniger erschließt, warum ich es eigentlich geschickt bekommen habe. Aber dann wachsen mir die Protagonist*innen ein bisschen ans Herz und ich will wissen, ob Paluten, sein Sohn Minime, Evil und Schwein Edgar von der EI-FS, einer Weltraumstation, lebend zurückkehren werden. Also lese ich weiter und amüsiere mich über die treffsicheren Bilder von Irina Zinner, die mir dabei helfen, mir diese so unbekannte Parallelwelt vorzustellen.

Und was nehme ich aus Schlamassel im Weltall mit?

Die Geschichte an sich ist übrigens schnell erzählt: Drückt man es trocken aus, gibt es die Guten und die Bösen. Die Bösen greifen die Guten im Weltall an und wollen sie damit gleichzeitig auf der Erde ausrotten. Ein Sondereinsatzkommando aus merkwürdigen, aber liebenswerten Gesellen weiß das aber in letzter Sekunde zu verhindern.

Was ist mein persönliches Fazit? Ich nehme keinen höheren Sinn aus dem Buch mit. Aber ich hatte Spaß daran, für kurze Zeit in eine Parallelwelt einzutauchen. Ein bisschen bin ich auch angefixt. Wer weiß, vielleicht lese ich die beiden Vorgängerbände Die Schmahamas-Verschwörung und Der Golemkönig aus purer Lust an der Freude.

Leben in Parallelwelten: Schlamassel im Weltall
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