
Die Deutschen werden älter, die Städte wachsen weiter – aber auf dem Land leben künftig weniger Bürger. Das ist das Ergebnis der aktuellen Bevölkerungsprognose der Bertelsmann Stiftung. Bis 2030 wird es demnach mehr als eine halbe Million weniger Einwohner in Deutschland geben – trotz Zuwanderung. Schuld daran ist der demographische Wandel. Die höchsten Bevölkerungsrückgänge erwartet die Stiftung für Sachsen-Anhalt mit einem Minus von 13,6 Prozent. Bayern verzeichnet nach der aktuellen Studie das höchste Plus mit 3,5 Prozent. Allerdings müssen die Stadtstaaten Berlin und Hamburg mit noch mehr Zuwächsen als Bayern rechnen: In die Hauptstadt ziehen bis zu 10,3 Prozent mehr Menschen, nach Hamburg 7,5 Prozent.
Für Menschen in Schrumpfregionen sei es schwierig, eine gute Infrastruktur zu bieten, heißt es in der Pressemitteilung zur Studie. Auch eine angemessene Gesundheitsversorgung und schnelles Internet seien Herausforderungen für Regionen, in denen immer weniger Menschen leben. Da mit einem deutlichen Altersanstieg der Bevölkerung zu rechnen ist, wird auf dem Land vermutlich auch eine Versorgungslücke bei der Pflege entstehen. 2030 wird laut Studie die Hälfte der Bundesbürger älter als 48 sein, die Zahl der über 80-Jährigen wird auf über 6,3 Millionen steigen. Das entspricht einem Zuwachs von 47,2 Prozent.
Auf Wegweiser Kommune, einer Internetseite der Bertelsmann Stiftung, kann man für jede Stadt und Gemeinde ab 5.000 Einwohner eine Prognose zu den Themen Bildung, Integration, Finanzen und eben auch Demographie erstellen.
Bevölkerungsprognose: So entwickelt sich Deutschland
