Verflucht, es gibt sie noch: Ferienunterkünfte ohne W-LAN. Zum Glück sind jedoch die Roaming-Gebühren im EU-Ausland so weit gesenkt worden, dass man relativ schmerzfrei Tages- und Wochenvolumen kaufen kann. Dabei gibt es jedoch auch Mogelpackungen, bessere und schlechtere Anbieter.
Gedrosseltes Volumen beim Wochenpass
In meinem Fall ging es um zehn Tage in Spanien. Mit meinem Telekom-Handy-Vertrag konnte ich einen Wochenpass zu buchen: 14,95 Euro für sieben Tage, das schien mir ein fairer Preis. Dabei übersah ich, dass das Inklusivvolumen bei 150 MB liegt, und die Verbindung danach gedrosselt wird. Oder nein, korrekt gesagt habe ich es nicht übersehen, es hat mich nur nicht gestört. Denn bei einer Reise durch die USA mit einer Karte von T-Mobile USA galten die gleichen Konditionen. Als die 150 MB verbraucht waren, konnte ich das Handy jedoch fast normal weiternutzen, die Verbindung war kaum langsamer.
Anders in Spanien: Die 150 MB waren natürlich nach drei Tagen bereits aufgebraucht, das Handy war zu nichts mehr zu gebrauchen: Ich konnte keine Instagrambilder hochladen, Facebook nicht abfragen, Mails trudelten unfassbar langsam ein. Was also tun? Klar – Tagespässe dazu kaufen. Hier kommt der erste Witz: Ein Tagespass M kostet 2,95 Euro und enthält 50 MB Inklusivvolumen. Danach wird die Verbindung getrennt. Heißt im Umkehrschluss: Obwohl ich für einen 7-Tage-Pass ungefähr das Fünffache des Tagespasses bezahle, bekomme ich nur das dreifache Inklusivvolumen.
Vodafone hat die besseren Konditionen als der Telekom-Handy-Vertrag
Witz 2: Dadurch das ich einen Wochenpass hatte, den ich nach drei Tagen nicht mehr nutzen konnte, hatte ich also 14,95 Euro + 5 Tagespässe à 2,95 Euro gekauft. Zusammen: 29,70 Euro. Hätte ich von Anfang an mit zehn Tagespässen kalkuliert, wäre ich auf 29,50 Euro gekommen. Die Ersparnis gegenüber dem Wochenpass war also gleich Null. Das ist Witz 3.
Und dann gibt es noch einen vierten Witz: Mein Mann ist bei Vodafone. Er zahlte 2,99 Euro pro Tag mit der ReiseFlat Plus. Bei zehn Tagen sind das 29,90 Euro. Und jetzt kommt’s: Das Volumen geht von seinen Inklusivleistungen in Deutschland ab. Heißt: Da er in seinem Vertrag 1,5 GB Datenvolumen hat, kann er dies in Spanien ganz normal weiternutzen. Nichts mit 50 MB Inklusivvolumen und danach Sense. Folge: Während er ganz locker eben mal über eine mobile Verbindung die aktuelle Ausgabe des Spiegels herunterladen konnte, habe ich vor jedem Bild, das ich bei Instagram posten wollte, geschaut, ob mein Datenvolumen wohl noch reicht.
Im Oktober kann ich meinen Telekom-Handy-Vertrag kündigen, hat mir die Telekom gesagt. Sie hat offensichtlich kein Interesse daran, mich zu halten, wie schon die Geschichte um den Magenta-Tarif zeigt. Dann war’s das wohl mit uns beiden. Es steht fest: Ich werde von Magenta zu Rot wechseln.