Mein Opa mütterlicherseits hat früher immer erzählt, dass seine Vorfahren aus dem nördlichen Italien stammen. Und wenn man ihn anschaute, dann glaubte man das sofort: seine Haare waren früher rabenschwarz, und im Sommer hatte er schnell die Hautfarbe eines zu lange gerösteten Sonntagsbrötchens. Mein Vater sah – oh là là – ziemlich französisch aus. Woher sein Vater tatsächlich kam, ist ein Geheimnis, das meine Oma mit ins Grab nahm. Ein französischer Liebhaber würde aber sehr gut zu ihrem Lebenslauf passen.
Fakt ist auf jeden Fall, dass ich früher häufig für eine Französin gehalten wurde, auch eine Spanierin dichtete man mir manchmal an, einmal sogar die argentinische Nationalität. Die in der Regel jungen Männer, die sich für mich und meine Herkunft interessierten, musste ich dann enttäuschen, wenn ich sagte:“Ich bin Deutsche.“
Die Mutter meines Mannes hatte übrigens früher ganz blonde Haare und knallblaue Augen. Und passenderweise erzählte sie mir einmal, dass ihre Vorfahren aus den Niederlanden kamen. Kann gut sein, sie ist direkt an der Grenze zum Nachbarland aufgewachsen. Wenn ich mir das alles so überlege, dann frage ich mich: Was genau ist eigentlich ein Ausländer?
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Dieser Text erschien zur Initiative #bloggerfuerfluchtlinge
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