Bei Instagram ganz ohne Kooperation erwähnt - und es gab ein Danke als Kommentar - auch für den Blogbeitrag.
Bei Instagram ganz ohne Kooperation erwähnt – und es gab ein Danke als Kommentar – auch für den Blogbeitrag.

Egal, ob ich ein Mini-, Micro- oder auch gar kein Influencer bin: Meine Erfahrungen mit Unternehmen und Destinationen für mein Reiseblog opjueck.de haben mich nachdenklich gemacht: Da geben sich Unternehmen, Verbände und Organisationen also mehr oder weniger viel Mühe, Kooperationen mit Bloggern einzugehen, also mit jemandem, der in irgendeiner Form über sie berichtet. Und wenn derjenige das tut, passiert ganz oft nichts weiter. Das finde ich merkwürdig, denn wenn ein Inhalt welcher Art auch immer vorliegt, könnte die Kooperation ja eigentlich erst richtig starten. Nehmen wir einmal diese Fälle:

Wie Kooperationen mit Bloggern nicht laufen sollten

  • Ich schreibe einen Artikel und schicke einen Beleg. Das mache ich auch als Journalistin regelmäßig. Unabhängig davon, ob dem Kooperations- oder dem Gesprächspartner der Inhalt passt, erwarte ich ein kurzes „Danke“ für den Beleg. Ich würde mich zumindest bedanken, denn schließlich hat jemand daran gedacht, mich darauf aufmerksam zu machen, dass da etwas veröffentlicht wurde, das irgendwie mit mir in Zusammenhang steht. Ganz oft kommt auf einen Beleg allerdings nichts zurück. Gar nichts.
  • Geht es um eine Blogger-Kooperation, hat das Unternehmen oder die Destination am Ende also einen Link. Einen Link kann man teilen: bei Facebook, bei Twitter, im Newsletter, in einer Blogschau auf der eigenen Seite. Viele Kooperationspartner machen jedoch nichts mit dem Link. Das ist für beide Seiten vergeudete Mühe. Denn der Kooperationspartner könnte davon profitieren, dass er guten Content hat, der für seine Follower interessant sein könnte. Ich als Autor profitiere davon, dass ich erstens mehr Klicks auf meiner Seite bekomme, was mich wiederum interessanter für andere Kooperationspartner macht. Zweitens kann ich so vielleicht neue Follower für mich gewinnen, die mich noch nicht kennen. Wir der Link vom Kooperationspartner nicht auch geteilt, verlieren beide Seiten.
  • Wenn ich mit jemandem in welcher Form auch immer als Blogger kooperiere, folge ich ihm bei Twitter, Facebook und Instagram. Sehr oft folgen mir die Kooperationspartner nicht zurück. Auch das ist schade, denn gemeinsam könnte man Inhalte ja viel besser anschieben.
  • Selbst wenn mir Kooperationspartner nicht folgen, erwähne ich sie in meinen Posts bei den sozialen Netzwerken. Das mache ich auch mit Hotels, Restaurants, Bars oder Sehenswürdigkeiten, mit denen ich nicht kooperiere, weil es letztlich ein Service für den Leser ist. Ich stelle fest, dass diejenigen, die in den Posts erwähnt werden, sehr oft nicht reagieren. Dabei würde alleine ihre Reaktion in Form eines Likes dem Post ein bisschen mehr Sichtbarkeit geben, was schließlich auch dem eigenen Produkt zugute käme. Ich stelle sehr oft fest: Es passiert nichts.

Warum Kooperationen mit Bloggern keine Eintagsfliegen sein sollten

Bei Facebook ganz ohne Kooperation erwähnt - und es gab eine Reaktion
Bei Facebook ganz ohne Kooperation erwähnt – und es gab eine Reaktion

Natürlich könnte man auch denken, dass meine Inhalte einfach zu schlecht sind, als dass Kooperationspartner damit interagieren würden. Das schließe ich aber aus – einige Medienunternehmen zahlen seit vielen Jahren ordentliches Geld dafür, dass ich für sie schreibe. Warum sollten meine Inhalte also für Bloggerkooperationen zu schlecht sein?

Es könnte eventuell sein, dass der eine oder der andere Text zu kritisch ist – aber gut, wenn ein Kooperationspartner Beweihräucherung und Hofberichterstattung möchte, muss er eine Werbeagentur einschalten, nicht mit einem Blogger kooperieren. Zu Kritik kann man außerdem Stellung nehmen. Wenn sie berechtigt ist, kann man sogar daraus lernen, insofern wäre auch das kein Argument, um nicht mit den Inhalten gemeinsam zu spielen.

Noch rätselhafter finde ich allerdings, dass die Kooperationspartner, die mir signalisieren, dass sie erfreut über meinen Inhalt sind, sehr oft nicht auf die Idee kommen, eine solche Kooperation auszubauen. Denn wenn ich doch einmal jemanden gefunden habe, der zu mir passt, und von dem ich weiß, dass er gute Arbeit macht, dann lasse ich den nicht einfach wieder gehen, um mich auf die Suche nach dem nächsten Blogger zu machen. Das soll nicht heißen, dass man den Kreis der Kooperationspartner nicht erweitern sollte, im Gegenteil. Aber neue Kooperationspartner zu gewinnen, muss nicht automatisch bedeuten, dass man alte in Vergessenheit geraten lässt. Von einer kontinuierlichen Zusammenarbeit würden beide Seiten eher profitieren – zumindest, wenn es immer wieder etwas Neues zu berichten gibt.

Mein Fazit zum Thema

Langer Rede kurzer Sinn: Wer als Unternehmen oder Destination einfach nur auf der Influencer-Blogger-Relations-was-auch-immer-Welle mitschwimmen möchte, ohne sich Gedanken darüber gemacht zu haben, wie er eine erfolgreiche Kooperation für sich selbst weiter nutzen könnte, der verschwendet aus meiner Sicht Zeit und Geld und sollte vor der nächsten Runde nochmals in sich gehen.

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Wie Firmen ihre Kooperationen mit Bloggern verbessern können
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